Ein Wochenende der Superlativen

Ostern – Oder besser „How to party heldenlike”

Bereits am Donnerstag wurde das Wochenende auf unglaublich glorreiche Art und Weise eingeläutet. Meine Eltern verließen um 5 Uhr morgens unsere Wohnung und begaben sich auf den Weg in ihre zweiten (oder ersten) Flitterwochen (sie versuchen mir das immer wieder zu erklären, aber wer kann es mir verübeln wenn ich das immer und immer wieder vergesse?). Ich bin zwar schon etwas enttäuscht, wie sie ihre Söhne so vernachlässigen und für 2 ½ Wochen dermaßen auf eigene Füße stellen können (sie fliegen an die Westküste der U. S. of A. und im Anschluss nach Hawaii), aber immerhin heißt das auch ich habe komplette Gewalt über ihre Wohnung und kann mich nach Herzenslust austoben. Und so sollte es kommen.
Damit war also die Feierlichkeit eingeläutet. Dummerweise stand mir um diese Uhrzeit noch ein kompletter Arbeitstag bevor, den ich dann aber überraschender Weise schon um 2 Uhr beenden durfte.
Auf der Fahrt nach Hause ließ ich mir schon einmal grob durch den Kopf gehen was man an so einem (dem ersten von dreien) Wochenende brauchen könnte. An Essen mangelte es nicht. Meine Mutter weiß natürlich um unsere Faulheit und befüllte den Tiefkühlschrank leidenschaftlich mit unseren Leibspeisen. Somit musste ich mich darum nicht kümmern. Aber mir wurde recht schnell klar, dass das nicht alles sein konnte. Was fehlte war, natürlich, Bier. Aber auch Vodka und Fanta, denn der Plan sah vor, dass wir dem Bernabeum einen Besuch abstatten.
Zu Hause angekommen, musste erstmal der Laptop ans Netz. Ich erfuhr das Stefan und Ralf gerade aus Magdeburg losfuhren. Mein Bruder bereicherte meinen Nachmittag nach seiner Ankunft mit heiteren Bundeswehrgeschichten, die mir alle seltsam bekannt vorkamen. Er hatte die ersten zwei Wochen seiner Grundausbildung hinter sich und hatte den schlimmsten Laberflash den ich je von ihm erlebt hatte. Nach seinem Redeschwall und einer ausführlichen Nick-Orgie meinerseits, konnte ich ihn dann auch gleich davon überzeugen, wir mussten Einkaufen.
Erstaunlicherweise glich seine Einkaufsliste sehr der meinen. Sie bestand aus Bier, Vodka und Vodka. Das wir Vodka brauchten erwähne ich hier nur noch einmal für die Statistik.
Dem geneigten Leser dürfte inzwischen klar sein: Das hat was zu bedeuten.
Es ging also zum Einkaufen und einige Euro weniger in der Tasche später auch schon wieder nach Hause.
Zu meinem Entsetzen musste ich erfahren das Danny erst am Freitag nach Aschersleben kommen sollte. Ralf und Stefan wollten den Abend lieber bei sich zu Hause ausklingen lassen um sich von der alkoholreichen Studentenfete zu erholen die am Mittwoch stattfand.
Aber das sollte mir nicht ganz ungelegen kommen. So konnte ich mich mit Hingabe dem Kasten Becks widmen und mir zum 8ten mal „Fear and Loathing in Las Vegas“ zu Gemüte führen.
Nach drei Bier war ich aufgrund meiner allwöchentlichen Müdigkeitsphase am letzten Arbeitstag so fertig mit der Welt, dem Universum und dem ganzen Rest, dass ich schon dachte ich spiele die Rolle von Johnny Depp selbst. Wenig später verfiel ich dann in einen sehr seltsamen Schlaf der mich nach gefühlten zehn Minuten um 10:30 Uhr wieder aufwachen ließ.
Ein komisches Gefühl schlich in meiner unteren Körperhälfte umher und ich machte mir schon ernsthaft Sorgen um meinen körperlichen und seelischen Zustand. Aber nach 5 Minuten wurde mir klar: Du musst Pissen!
Zeitsprung.
Es ist Freitag 20 Uhr. Danny, Ralf, Stefan und Riccardo waren bei mir. Wir saßen in meinem Zimmer genossen kulturell hochwertige Musik und tranken Bier.
Das Wohnzimmer wurde von einer Bande unglaublicher Partybanausen besetzt, die DVDs schauten. Es handelte sich um meinen Bruder plus X. Man kam sich vor wie ein Ausstellungsstück auf dem Viehmarkt wenn man mal gepflegt das Klo besuchen wollte. Aber genug vom Pöbel.
Ortswechsel.
Mein Zimmer. Nach dem ersten Bier wussten wir, dass es so nicht weitergehen konnte. Der Vodka musste her. DER VODKA! SCHEIßE! Was stand noch mal an Nummer 1 der Einkaufsliste? Und was hatten wir natürlich vergessen? RICHTIG!
Was tut man an einem Karfreitag um 9 Uhr wenn man merkt man hat das Essenzielle dieser Nacht vergessen? Richtig! Man fährt zur Tanke beißt in den sauren Apfel und kauft minderwertigen Fusel zu überteuerten Preisen. Hauptsache noch mal ne Runde mit dem Passat meines Vaters rumgeprollt.
Aber nach geleerter Flasche sah die Welt doch schon wieder ganz angenehm aus.
Und so starteten wir „angeheitert“ ins Bernabeum um dem World – Famous – DJ Moguai zu huldigen. Die Crew bestand aus Ralf, der sich freiwillig zum Fahrer gemeldet hatte, „wo war eigentlich seine Brille“ – Stefan und Don Laberflash. Zu Stefan ist noch zu sagen, dass er sich vor kurzem für Kontaktlinsen entschieden hat um den „Chicks-Faktor“ zu erhöhen. Und das versuchte er natürlich gleich im Berna umzusetzen. Ich hatte während der gesamten Autofahrt selbstverständlich wieder das dringende Bedürfnis über Gott und die Welt zu labern.
So ritten wir also auf dem Froschgrünen Skoda Felicia von Ralf auf den Berna Parkplatz und sofort in selbige Diskothek ein.
Die Ankunft von Robert aka Chefe, Frank, Falko, Micha plus Frau und Claudia plus Freundin Diana aus Berlin wurde mit Jubel-, Kreisch- und Umarmungsorgien gebührend gefeiert. Es ging zu wie auf einem Jahrmarkt, einzig von der Seite angepöbelt zu werden fehlte zum Rummelfeeling.
Und sofort ging es auf die Tanzfläche, von der man Stefan gar nicht wieder herunter bekam und die von mir nur aufgrund Alkoholmangels verlassen wurde. In etwa um Vier bekam ich leichte Orientierungs- und Koordinationsprobleme. Meine Knie gaben nach, mein Magen begann zu rotieren und mein Gehirn befand sich ungefähr einen halben Meter hinter meinem Kopf und war damit beschäftigt mich auszufeiern und dachte gar nicht daran irgendetwas an meinem Zustand zu ändern. Nun sag mir noch mal einer, Alkohol ist keine bewusstseinserweiternde Droge. Aber da auch Ralf eine halbe Stunde später recht fertig war und los wollte schloss sich Stefan wenn auch widerwillig an und es ging Richtung Heimat. Dort angekommen fielen wir in unsere Betten und schliefen den Schlaf der Gerechten.
Samstag 16 Uhr.
Aus verquollenen Augen versuchte ich die Uhr zu erkennen, gab mich dem Wassermangel in meinem Körper geschlagen und stand auf.
Der restliche Tag verlief recht ausgeglichen. Es gab ein gemeinschaftliches PizzaEssen und einen ruhigen DVDAbend. Um 1 Uhr sonntags wurde der Abend beendet. Aber mir fiel wenig später auf das eine Wiederholung von Final Destination 2 im TV lief die ich mir noch geben musste. Dies stellte sich als grober Fehler heraus, denn ich musste um 9 Uhr aufstehen um meinen Großeltern einen österlichen Besuch abzustatten.
Am Sonntagabend der eigentlich mit DVDs, einem Burger King – Besuch und Bier recht ruhig verlaufen sollte, stellten Stefan und ich recht schnell fest, dass wir trotz unglaublicher Müdigkeit und vor allem Nüchternheit einfach Bock hatten ins Berna zu fahren um das Wochenende gebührend mit DJ Clayde ausklingen zu lassen.
Erst waren wir auf Grund oben aufgeführter Gedanken und der Tatsache, dass uns Clayde die letzten Male durch sein Auflegerei mit CDs nicht grade den Abend versüßt hatte, noch skeptisch.
Doch im Berna angekommen war alles wie weggeblasen. Klopfsensor legte einfach nur geil auf und nach einem Wasser an der Bar stürmten wir zu zweit und was ich immer noch nicht verstehen kann, nüchtern (irgendwann wollt ich das Wort doch mal auf meinen persönlichen Index setzen), die Tanzfläche.
Dort angekommen ereignete sich ein Spektakel das seinesgleichen suchte.
Zu aller erst legte Clayde mit Platten auf. JAWOLL! So muss das. Das Abtanzen konnte beginnen.
Und dann geschah es.
Der Himmel tat sich auf und es regnete Engel.
Links, rechts, vor und hinter uns. Wir wussten nicht wie uns passierte. Aber wir trauten unseren Augen und merkten: Die tanzten uns an.
Chicks! Chicks! HURRA!
Leider mussten wir allen die kalte Schulter zeigen. Clayde legte mit Platten auf, dass musste gefeiert werden und dazu gehören nun mal keine Frauen (oder besser Mädchen), die nicht nur ans Tanzen denken.
Als Clayde dann quasi mit uns zusammen das Gebäude verließ musste eine Auswertung dieses spektakulären Moments folgen. Wir konnten uns nicht erklären, was passiert war oder ob wir uns das ganze doch nur eingebildet hatten, aber wir wussten:
Wir sind allein gegangen.
Warum?
Stefan schaffte es recht schnell sich einzureden, er hatte alle stehen lassen, weil sie geraucht haben. Und was Frauen und Rauchen angeht ist er manchmal echt n Nichtrauchnazi.
Doch was war mit mir? Nun die offizielle Version ist, dass ich mich an dem Abend in ein Mädel verkuckt hatte, die sich leider nicht in dem AsteroidenGürtel weiblicher Wesen um uns herum wieder fand und aufgrund selbiger auch nicht zu mir vordringen konnte. Und die inoffizielle ist, ich muss es eingestehen, ich bin schüchtern.
So jetzt isses raus.
Und ich denke das ist wohl definitiv die richtigere Version, denn ich hätte ja wenigstens meine Traumfrau ansprechen können. Immerhin hatten wir verdammt oft Blickkontakt und ich war mir echt so verdammt sicher.
ABER warum konnte sie eigentlich nicht mal die Initiative ergreifen?
Ich sehe wohl doch zu gut aus und komme zu selbstbewusst rüber *lautlach :-p
Chicks Happens

Und da diese Worte so einen schönen Abschluss darstellen, beende ich hiermit das Wochenende und erzähl vielleicht in einer anderen Geschichte mal von der Heimfahrt, Stefans Darmproblemen und meinen Lachanfällen.

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