Jenes musste ich am Freitag schmerzhaft feststellen, als ich morgens um viertel Sieben überrascht festgestellt habe, dass alle Autos mit einer mehreren Millimeter dicken Eisschicht überzogen waren. Jeder der einen geregelten und zeitlich vollkommen ausgeklügelten morgendlichen Ablauf hat wird verstehen, dass einem so was schon mal schnell Schweißperlen auf die Stirn zaubern kann.
„Na gut, was solls“ dachte ich mir und fing an mich rasch fertig zu machen. 10 Minuten später stand ich auch schon unten vorm Auto und habe mir das ganze Ausmaß des Grauens angeschaut. Als nächstes folgte der obligatorische Griff zum Eiskratzer. „Wo ist der eigentlich?!!?!“ fragte ich mich entsetzt. Nach kurzer Rücksprache mit den Eltern wurde mir dann versichert, dass er im heimischen Keller gut geschützt vor Kälte und Schnee liegt. „Damn“ entfleuchte es mir. OK, was tun? „Nimm doch die Parkuhr“ schallte es aus dem Hörer, was, bei einer Plastikscheibe, auch sicher ne gute Idee gewesen wäre. Ende vom Lied: Natürlich hat es nichts gebracht. Also kurz entschlossen alles versucht mit der bloßen Hand abzukratzen. Ich versichere euch: das tat mehr weh als ihr euch jetzt vielleicht denkt. Auf alle Fälle kam nicht das gewünschte Ergebnis heraus und mir fiel plötzlich ein, dass ich ja im Besitz von einem paar Handschuhen war, welche glücklicherweise auch noch im Auto lagen. Natürlich habe ich mir diese sofort angezogen und das Auto vom gröbsten Eis entfernt, schließlich war es mittlerweile sehr spät und ich muss ja auch irgendwann mal auf Arbeit sein. ( An dieser Stelle möchte ich auf die Tatsache verweisen, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch immer Sommerreifen aufgezogen hatte ) Nachdem ich endlich alles soweit zu meiner Zufriedenheit enteist hatte, schwing ich mich elanvoll in das Auto und versuchte den Motor zu starten. *brrrrrr*rattrattratt* … „Hmmm ..“ dachte ich mir. Zweiter Versuch: *brrrrrrr* *rattrattratt* und ein leiser Fluch entwischte meinen Gedanken. Ihr habt es wahrscheinlich schon erraten; das Auto sprang natürlich nicht an. Wie sollte es auch anders sein. Schnell noch einen älteren Herren gefragt, ob dieser mich eventuell auch Arbeit fahren könnte, aber er selbst war gerade dabei seine Frau auf selbige zu fahren. Typischer Fall von Shit Happens.
Letztendlich hab ich mich dann auf mein nicht aufgepumptes Fahrrad gesetzt und bin wie ein irrer durch die Straße gerast. Sichtlich erschöpft, abgehetzt und verspätet kam ich auf Arbeit an, wobei niemand hinterfragt hat was denn geschehen sei. Ich geh davon aus das mein Gesicht wieder mal die ganze Geschichte in einer Zehntel Sekunde wiedergegeben hat.
Der Arbeitstag ging vorbei und irgendwann gegen halb Zwei stand ich wieder vor meinem Auto in der Hoffnung, dass ein kleiner Funken zurück gekehrt ist und ich somit endlich nach Hause fahren könnte. Dies war natürlich nicht der Fall und ich hielt wieder einmal Rücksprache mit der Familie. Bevor diese jedoch wegen mir nach Magdeburg kommen mussten, rief ich alle Leute an die mir spontan einfielen und in besitzt eines Autos und eines Starthilfekabels waren. An dieser Stelle möchte ich nochmals den lieben Jens erwähnen, der sich, trotz baldiger Abreise, sofort zu mir begeben hat. Gemeinsam haben wir dann im Baumarkt fix ein Starthilfekabel für unverschämte 20€ gekauft und sind wieder zurück zu meinem Bock. Kabel an die Batterien angeschlossen, Motor an und *zack* war wieder alles bestens. Mit einiger Verspätung und leicht entnervt bin ich dann irgendwann zu Hause angekommen und durfte erstmal Hohn und Spott meiner Eltern über mich ergehen lassen.

Aber was lernen wir daraus? Im Winter stehts ein Starthilfekabel und eine extra Batterie zur Stelle haben, man könnte es ja mal gebrauchen!

In diesem Sinne, schönen Tag wünsche ich.